Dass sich die interkommunale Zusammenarbeit – also das Zusammenlegen kommunaler Aufgaben über die jeweiligen Stadtgrenzen hinaus – lohnen kann, ist für den direkt gewählten Landtagsabgeordneten Holger Bellino (CDU) erwiesen. Natürlich müsse in jedem Einzelfall geprüft werden, ob es aufgrund der jeweiligen Anforderungen passe. Aber gerade in den so genannten back office-Bereichen, also Aufgabengebieten, die nicht direkt im Bürgerkontakt ablaufen, sei es sinnvoll, Strukturen zusammenzulegen, statt in jedem Rathaus entsprechende Kapazitäten vorzuhalten. Beispielhaft könne hier die Kämmerei angeführt werden. Ähnliches gelte für Bereiche mit größeren Schwankungen bezüglich der Auslastung. Hier sei das Ordnungsamt zu nennen;- einerseits back office, andererseits Spitzen in Bezug des Einsatzes der Stadtpolizei bei lokalen Großereignissen. „Da ist es doch immer gut, wenn man auf einen größeren – weil überörtlichen – Pool zugreifen kann.“

Und es lohnt sich auch, da das Land Hessen die freiwilligen Kooperationen durch Landeszuschüsse unterstützt. Aktuell erhält die Gemeinde Grävenwiesbach einen Landeszuschuss in Höhe von 50.000 Euro. Der Grund liegt in der Kooperation mit der Stadt Usingen, der Gemeinde Weilrod und dem Marktflecken Weilmünster für die Zusammenabreit auf dem Gebiet der „nachhaltigen Bewirtschaftung der kommunalen Infrastruktur“. Konkret geht es um die Zusammenarbeit bei der Ermittlung von Bestands- und Zustandsdaten der kommunalen Straßen, die wiederrum Grundlage für zukünftige Sanierungen sind. Gleiches gilt für Glashütten, die eine entsprechende Kooperation mit Schmitten eingeht, hier fließt ein Zuschuss in Höhe von 25.000 Euro.

Um zu prüfen, wie erfolgreich eine solche überregionale Zusammenarbeit ist und um auch weitere Nachahmer zu finden, sind die entsprechenden Kommunen verpflichtet, jährlich über den erzielten Effizienzgewinn zu berichten. „Davon profitieren alle, auch die Steuerzahler, da Kosten eingespart werden können“, ist sich Bellino sicher.

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