• Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems stärken und Klimafreundlichkeit verbessern
  • Als Luftfahrt-, Logistik- und Forschungsstandort hat Hessen exzellente Ausgangsbedingungen für die Entwicklung von klimaneutralem Kerosin
  • Luftverkehr der Zukunft in Hessen gestalten

Anlässlich der Nationalen Luftfahrtkonferenz in Leipzig hat Verkehrsminister Tarek Al-Wazir kürzlich nochmals die guten Voraussetzungen Hessens unterstrichen, um mit einer Pilotanlage für klimaneutral hergestellte Kraftstoffe die Entwicklung und Produktion synthetischen Flugzeugkerosins vorantreiben zu können. Zur für Donnerstag geplanten Aktuellen Stunde der CDU-Fraktion erklärte der Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Holger Bellino:
„Die Luftverkehrsbranche und der Frankfurter Flughaben haben für unser Land eine enorme wirtschaftliche, gesellschaftliche und touristische Bedeutung. Der Luftverkehr trägt aber auch zum weltweiten CO2-Ausstoß bei. Die aktuelle Diskussion um die Feinstaubbelastung muss ernst genommen werden, es darf aber nicht zur Verunglimpfung einer ganzen Branche kommen. Gemeinsames Ziel muss sein, die Klimafreundlichkeit zu verbessern, dabei aber gleichzeitig die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems zu erhalten. Eine Stellschraube ist die Erzeugung von klimaneutralem Kerosin. Bei der Entwicklung und Produktion dieser Kraftstoffe kann Hessen Vorreiter sein. Denn mit einem der größten Flughäfen Europas, einer vielfältigen Forschungslandschaft und einer Vielzahl relevanter Akteure der Luftverkehrswirtschaft hat Hessen exzellente Ausgangsbedingungen vorzuweisen.
In einem chemischen Verfahren werden unter Einsatz von Wasserstoff, Strom aus Erneuerbaren Energiequellen und CO2 das Zwischenprodukt Methanol gewonnen. Dieses gleicht normalem Kerosin und kann von Flugzeugen verwendet werden. Für diese neue Technik existieren bereits mehrere von der Europäischen Union oder dem Bund unterstützte Pilotvorhaben. In den Anlagen werden hierbei aus technischen Gründen häufig auch weitere Produkte wie Diesel und Benzin erzeugt, die ebenfalls genutzt werden können.
Auch der Einsatz neuer Flugzeugtypen kann einen Beitrag zu weniger Emissionen leisten. So verursacht jede neue Flugzeuggeneration durch technische Innovationen an verschiedenen Stellen deutlich weniger Energie und damit weniger CO2 und andere Schadstoffe. Aufgrund der sehr langen Entwicklungs- und Einführungsphasen sowie der langen Lebensdauer von Flugzeugen, greift diese Flottenerneuerung jedoch erst langfristig. Zugleich können bessere Flugverfahren durch bessere Koordinierung im Europäischen Luftraum, eine optimierte Auslastung der Maschinen oder eine bessere Abstimmung der Prozesse am Boden ebenfalls einen Beitrag zu einem geringeren Verbrauch leisten. Dies muss begleitend zur Entwicklung synthetischen Kerosins erfolgen.
Heutzutage verbrauchen die Flugzeuge der deutschen Fluggesellschaften nach Angaben des Bundesverbandes der im Schnitt 3,58 Liter pro 100 Personenkilometer im Vergleich zu 6,3 Liter im Jahr 1990. Während sich der deutsche Luftverkehr seit 1990 mehr als verdreifacht hat, hat sich der Kerosinbedarf im gleichen Zeitraum verdoppelt. Auch das Lärmprofil der Maschinen hat sich deutlich verbessert. Wir wollen und werden diesen Weg fortsetzen und alle Möglichkeiten nutzen, um den Luftverkehr der Zukunft zu gestalten.“

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